Published: 12/05/2010
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Wir haben es nie gekauft, deshalb können wir unsere Empfehlung auch nicht auf ‘verkaufen’ ändern – aber wir haben uns das Rating des Nestlé-Berichts 2009 über Gemeinsame Wertschöpfung genauer angesehen, um die Berichtskriterien zu ermitteln – und festzustellen, ob diese erfüllt wurden.

Der Bericht 2009 des Lebensmittelgiganten zum Thema Gemeinsame Wertschöpfung soll erstmals den Nachhaltigkeitsrichtlinien (G3) der Global Report Initiative (GRI) entsprechen. Nestlé hat sich von den möglichen Einstufungsgraden ‘A’, ‘B’ und ‘C’ selbst den Grad ‘B’ erteilt. Ein außeramtlicher Prüfer – Bureau Veritas UK – bestätigte, dass der Bericht den GRI-Regeln entspreche, und verbesserte damit den Grad von ‘B’ auf ‘B+’.

Nach unserer Ansicht hat Nestlé jedoch nicht einmal die Mindestvoraussetzungen für den Grad ‘C’ erfüllt. So enthält der Bericht nicht, wie vom GRI-Protokoll gefordert, elementare Informationen zu grundlegenden Fragen. Er enthält keinerlei Informationen über Löhne, Gehälter, Sozialleistungen oder gezahlte Steuern, Arbeitnehmerfluktuation, Tarifvereinbarungen, die Stellung von “Zeitbeschäftigten” gegenüber ständig beschäftigten Arbeitnehmern, Fortbildung, Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle, Kinderarbeit in der landwirtschaftlichen Lieferkette oder organisierte Lobbyarbeit, die sämtlich nach den GRI-Richtlinien gefordert werden.

Bei GRI geht es um Berichtsnormen – es wird nicht die soziale oder ökologische Bilanz eines Unternehmens bewertet, sondern nur ein Rahmen für die Meldung einschlägiger Daten geliefert. Allein auf dieser Grundlage verdient das ‘B+’ von Nestlé nach GRI nicht einmal den Grad ‘C’. Die CSR-Einstufung des Unternehmens sollte also als ‘Schrottwert’ erfolgen.