Polizei tötet Bananenarbeiter in Panama im Verlauf von Streiks und Protesten gegen repressive neue Gesetze
Am 8. Juli wurden mindestens zwei Bananenarbeiter getötet, als die Polizei in der Provinz Bocas del Toro das Feuer auf streikende Arbeiter eröffnete. Viertausend Arbeiter der Bocas Fruit Company waren zu Beginn des Monats wegen Lohnforderungen in den Streik getreten und dabei von tausenden selbständiger Erzeuger in den Genossenschaften unterstützt worden, die ihre eigenen Probleme haben. Der Streik wurde nach dem vor kurzem erlassenen Gesetz 30 für illegal erklärt, das als “Chorizo-Gesetz” (Wurstgesetz) bezeichnet wird, weil es eine ganze Reihe undemokratischer Maßnahmen in ein einziges Gesetzespaket stopft, darunter die Legalisierung der dauernden Ersetzung von Streikenden, die Abschaffung des Einzugsverfahrens für Gewerkschaftsbeiträge und die Aufhebung der Bewertungen ökologischer Folgen von Bauvorhaben, die als `gesellschaftlich nützlich´ gelten. Das Chorizo-Gesetz und das mit ihm zusammenhängende Gesetz 14 machen Straßenblockaden zu strafbaren Handlungen und stellen Polizisten straffrei, die tödliche Schusswaffen gegen Protestierende einsetzen.
Gewerkschaften und Gruppen der Zivilgesellschaft reagierten auf den Erlass der neuen Gesetze mit Protesten und Streikaktionen, darunter einem eintägigen Generalstreik. Die Regierung nahm daraufhin Hunderte von Verhaftungen vor und wandte Gewalt an. Nach inoffiziellen Berichten über die Gewalttätigkeiten vom 8. Juli gab es sechs Tote und mehr als 120 Verletzte durch Kugeln und Tränengas. Hunderte Gewerkschafter und Bürgerrechtler sind verhaftet worden.
Bananengewerkschaften und internationale Gewerkschaftsorganisationen haben gegen die Gewalt und das repressive Gesetzpaket der Regierung protestiert und die unverzügliche Aufhebung dieser Gesetze, die Freilassung aller verhafteten Demonstranten und Führungskräfte politischer und bürgerrechtlicher Organisationen sowie eine Entschädigung an die Familien der Opfer der staatlichen Gewalt gefordert.